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Der Big-Mac-Index

Analyse zum Preisniveau und Kaufkraft-Statistik

Das Wirtschaftsmagazin "Economist" hat diese Woche wieder seinen Big-Mac-Index veröffentlicht. Dieser ist erstaunlich aussagekräftig. McDonalds wird gebeten, den jeweiligen Landespreis eines Big Mac in US-Dollar umzurechnen. Da der Big Mac in über 100 Ländern verkauft wird, und die entsprechenden Zutaten auf den lokalen Märkten beschafft werden, gibt der Big-Mac-Preis ein gutes Bild des Preisniveaus dieser Länder ab.

In den USA kostet ein Big Mac derzeit 2,90 US-$. In Europa kostet dieser umgerechnet 3,28 US-$, und in Japan reichen bereits 2,33 US-$. Damit liegt der US-Dollar im Vergleich zu den beiden nächsten wichtigen Währungen in der Mitte.

Es ist gut, einmal ein andere, als die von den US-Behörden gefälschten Kaufkraft-Statistiken zu sehen. Haushaltsbudgetdefizit gepaart mit einer ohnehin schon hohen Staatsverschuldung und der ebenfalls hohen Verschuldung der privaten Haushalte haben im vergangenen Jahr zu einen starken Verfall des US-Dollars geführt. Die Erholung des US-Dollars gegenüber dem Euro von 1,28 auf nunmehr 1,20 wird als technische Gegenreaktion angesehen, bevor der US-Dollar weiter fallen werde. Diese Annahme haben Sie so, oder so ähnlich, in den vergangenen Monaten sicherlich oftmals gelesen.

Der Big-Mac-Index weist allerdings einen recht ausgeglichenen Außenwert des US-Dollars aus. Der Japanische Yen könnte um 20% steigen, und der Euro könnte um weitere 13% fallen, damit es zu einem ausgeglichenen US-Dollarkurs kommt.

Eine extreme Unter- bzw. Überbewertung des US-Dollars ist gegenüber folgenden Ländern festzustellen:

Extreme Unterbewertung des USD gegenüber Preis in USD für einen Big Mac   Extreme Überbewertung des USD gegenüber Preis in USD für einen Big Mac
Kuwait
7,33
  China
1,26
Island
6,01
  Malaysia
1,33
Schweiz
4,90
  Argentinien
1,48
Dänemark
4,46
  Südafrika
1,86

Eine grobe Einteilung in Regionen zeigt, dass der US-Dollar gegenüber europäischen Ländern noch ein wenig ansteigen könnte, während er gegenüber Schwellenländern wie Südostasien, Südafrika und Südamerika noch kräftig verlieren könnte.

Die Währungen der Schwellenländer sind unterbewertet und könnten im Laufe der nächsten Jahre weiter ansteigen. Dieser Anstieg würde gegenüber dem Euro noch stärker ausfallen als gegenüber dem US-Dollar. Die Schwellenländer werden allerdings nicht von heute auf morgen zu den Industrienationen aufschließen, so dass hier eine kleine Währungsdifferenz durchaus vertretbar ist. Sorgen bereitet mir lediglich der Euro. Der Euro könnte sich durchaus schwächer entwickeln als der US-Dollar.

Für diejenigen, die bisher eine Anlage in US-Dollar aufgrund des schwachen US-Dollar abgelehnt haben und nach Alternativen zum Euro suchen, bietet das Gold eine Alternative. In Euro hat sich der Goldpreis bislang noch nicht bewegt. Seit 2002 pendelt der Goldpreis für eine Unze um 320 Euro herum. Interessant sind hier die US-Goldminenaktien. Bei einer langfristigen Spekulation könnte man durch den weiteren US-Dollarverfall gegenüber dem Gold profitieren, der durch die multiple Verschuldung der USA erzeugt wird, und sich gleichzeitig vor einem Verfall des Euro absichern.

Da der aktuelle US-Wirtschaftsaufschwung meiner Meinung nach liquiditätsgetrieben ist und daher nicht für einen nachhaltigen Schub sorgen wird, könnten auf die Technologieunternehmen schon bald schwere Zeiten zukommen. Im Rohstoffbereich sieht es ganz anders aus. Die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen steigt kontinuierlich an. Dabei wird sich nach und nach ein Trend hin zu Rohstoff nahen Unternehmen vollziehen. Unternehmen, die in diesen Bereichen operieren werden hiervon profitieren.

13.06.2004