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Aktienanalyse zu Royal Gold



Wer ein Papier sucht, in dem er über einen Hebel das Auf und Ab des Goldpreises spielen kann, der ist bei Royal Gold gut bedient. Das Unternehmen kauft Lizenzrechte an Goldminen und kassiert im Verhältnis zum Goldpreis. Stanley Dempsey, CEO von Royal Gold, hat gut lachen. Nach jahrelangem Kampf gegen einen immer weiter fallenden Goldpreis hat es sein Geschäftsmodell auf einen niedrigen Goldpreis ausgerichtet, mit wenig Abhängigkeiten. Seit der Goldpreis steigt, profitiert sein Unternehmen überproportional.

Royal Gold kümmert sich nicht um den arbeitsintensiven Goldabbau selbst. Sein Unternehmen beschäftigt sich auch nicht mit dem zeitintensiven und oftmals erfolglosen Suchen nach neuen Goldvorkommen. Royal Gold kauft sich in Goldminen ein und kassiert in Abhängigkeit vom Umsatz der Goldminen Lizenzgebühren. Weiterhin beteiligt sich Royal Gold auch an der Erschließung von neuen Goldvorkommen, sofern sie einmal entdeckt sind.

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Denver und hält Anteile an Goldminen von Placer Dome, Rio Tinto und Newmont Mining. Bei fallendem Goldpreis brechen die Umsätze von Royal Gold umgehend ein. So fiel der Umsatz von 1997 auf 1998 aufgrund des historisch tiefen Goldpreises von $8,9 Mio. auf $1,4 Mio. Gefährdet war dadurch das Unternehmen jedoch nicht. Mit nur 10 Mitarbeitern sind die Fixkosten sehr gering.

Bei steigendem Goldpreis explodiert dann natürlich der Umsatz. Nach unternehmenseigenen Angaben führt ein Goldpreisanstieg von 17% zu einem Umsatzanstieg bei Royal Gold von 76%. Goldene Zeiten also für Royal Gold.

So schön das Geschäftsmodell auch aussehen mag, so hoch ist es auch schon bewertet. Der Kurs sprang bereits innerhalb der vergangenen zwei Jahre von $2,5 auf nunmehr $17 (entspricht 680% in nur zwei Jahren !). Zwischenzeitlich war der Aktienkurs sogar auf $28 angestiegen.

Royal Gold ist schuldenfrei. Die $13 Mio. Jahresumsatz können zu 88% als Gewinn verbucht werden. Somit ergibt sich trotz eines exorbitant hohen KUVs "nur" ein KGV von 47.

1991 konnten Sie die Aktien noch zu 6 Cents das Stück erwerben. Das Geschäftsmodell hat also offensichtlich bereits zu Zeiten funktioniert, als der Goldpreis noch rückläufig war. Stanley Dempsey behauptet, das Unternehmen könne selbst bei einem Goldpreis von $210 noch existieren. Aber da dürfte der Kurs dann auch wieder an seinen Ursprungsort zurückgekehrt sein.

Bei einem Kursanstieg von 680% in den letzten 24 Monaten kann dieses Papier als riskant bezeichnet werden. Der Kurs kann jederzeit wie ein Fallbeil in den Keller zurück rutschen. Allerdings kann man davon ausgehen, dass die Aktie wieder vorne bei den Gewinnern dabei ist, sobald der Goldpreis seine Korrektur beendet hat.

Noch ein Zusammenhang kommt dieser Aktie zugute: Goldpreis und Goldminenaktien bewegen sich im Tandem. Zunächst steigt der Goldpreis, es folgen die Preise der Goldminenaktien. Anfang der 80er betrug das Timelag (die zeitliche Verzögerung) zwischen Goldpreis und Goldminenaktien rund 8 Monate. Demzufolge sollten Aktien auch heute noch ein paar Monate lang weiter steigen, selbst wenn der Goldpreis bereits den Rückwärtsgang eingelegt hat.

Darius Manczyk - 23.02.2004